Industrieschutzhelme

EN 397 - Industrieschutzhelme

Diese Norm legt die allgemeinen Anforderungen an die Schutzfunktion, die Prüfverfahren und die Anforderungen an die Kennzeichnung fest. Die alte, mittlerweile ungültige deutsche Norm war die DIN 4840

Industrieschutzhelme müssen mit einer eingeprägten oder eingegossenen Kennzeichnung versehen sein. Werden Industrie-Anstoßkappen gekennzeichnet, muss die Kennzeichnung dauerhaft angebracht sein.

 

Die allgemeine Kennzeichnung nach Norm muss folgende Informationen enthalten:

- die angewendete Norm
- EN 397 für Industrieschutzhelme
- Name oder Zeichen des Herstellers
- Jahr und Quartal der Herstellung
- Typbezeichnung des Herstellers
- Größe oder Größenbereich (Kopfumfang in cm)
- das Kurzzeichen des verwendeten Helmmaterials.
- das CE-kennzeichen, bestehend aus dem CE-Logo und den beiden letzten zahlen der Jahreszahl, in dem das Kennzeichen angebracht wurde sowie der Kennnummer der benannten Prüfstelle

Diese Bezeichnungen müssen auf der Helmschale und der Innenausstattung angebracht sein.

Zusätzliche Kennzeichnung von Industrieschutzhelmen nach DIN EN 397 :

Industrieschutzhelme für besondere Einsätze bzw. Gefährdungen nach Abschnitt 3.1.3.1 der BGR 193 müssen entsprechend den von ihnen erfüllten Zusatzanforderungen gekennzeichnet sein:

–20 °C oder –30 °C : Einsatz bei sehr niedrigen Temperaturen
+150 °C : Einsatz bei sehr hohen Temperaturen
440 Vac : Gefährdung durch kurzfristigen unbeabsichtigten Kontakt mit Wechselspannung bis 440 V
MM : Gefährdung durch Spritzer von geschmolzenem Metall
LD : Gefährdung durch seitliche Beanspruchung
Diese zusätzliche Kennzeichnung kann gegossen oder geprägt sein oder durch ein dauerhaftes selbstklebendes Etikett erfolgen.

Nachstehend eine Tabelle, aus der Sie die Eigenschaften der unterschiedlichen Materialien, aus denen die Helme hergestellt werden, entnehmen können
Thermoplaste Thermoplaste Duroplaste Duroplaste Duroplaste
Thermoplastische Materialien sind Kunststoffe,
die bei entsprechenden Temperaturen
in einen plastischen Zustand gebracht werden
und nach verschiedenen Methoden verformt
werden können. Der Verformungsprozess ist ein
rein physikalischer Vorgang. Der Kunststoff liegt vor der Erwärmung als Pulver
oder Granulat vor.
Duroplastische Kunststoffe bestehen aus
mehreren Komponenten und werden
während eines Pressvorgangs
unter hohem Druck und Hitze
ausgehärtet. Die Aushärtung
ist eine chemische Reaktion,
bei der der Kunststoff seine
endgültige Festigkeit erhält.
Bei duroplastischen Werkstoffen
auf Basis nachwachsender
Rohsoffe werden Pflanzenfasern
im Rahmen eine Pressvorgangs
in stabile, biopolymere Matrix-Verbindungen
eingebettet. Hohe Festigkeiten und geringes Gewicht
sind das Resultat.
Materialbezeichnung Polyethylen (PE) ABS-Polymerisat (ABS) Textil-Phenol (PF-SF) Glasfaser-Polyester UP-GF Bio-Shield (PAA-NF)
Alterungsbeständigkeit gut gut sehr gut sehr gut gut - sehr gut
UV-Beständigkeit befriedigend befriedigend sehr gut sehr gut gut-sehr gut
Formbeständigkeit in Wärme bis ca. 70°C bis ca. 90°C bis ca. 200°C bis ca. 500°C bis ca. 200°C
Bruchfestigkeit in Kälte sehr gut bis -40°C gut bis -30°C sehr gut bis -70°C sehr gut bis -70°C gut bis -20°C
Feuchtigkeitsaufnahme keine sehr gering (<0,2%) sehr gering (<0,3%) sehr gering (<0,3%) gering
Versprödungstendenz durch
Feuchtigkeitsentzug
keine keine keine keine keine
Chemische Beständigkeit gut, außer gegen Fette + Öle befriedigedn, außer gegen Säuren gut gut gut
Spezifische Gewicht
(ca-Angaben)
0,96 1,09 1,58 1,60 1,30